Slip, Außenlandung, Überziehverhalten

Zu windig zum alleinfliegen war es heute. Aber das ist kein Grund, nicht mal was neues auszuprobieren! Deshalb haben wir heute das Überziehverhalten der C42 erprobt, den Slip geübt und die Außenlandeübung durchgeführt.

Es kann ja manchmal vorkommen, dass man irgendwo landen muss ohne es zu wollen. Und dann kann es sein, das an der Stelle nicht zufällig ein kleines Flugfeld in der Nähe ist etwa wie Kunrau/Jahrstädt oder ähnliches, sondern man sich tatsächlich einen Acker aussuchen muss und dann dort mit einem einzigen Versuch dort zu landen hat. Das haben wir heute geübt.

Davor haben wir in ca 2.000ft Höhe eine neue Landetechnik erprobt mit welcher es möglich ist in sehr sicherer Fluglage schnell viel Höhe abzubauen. Der sogenannte Slip oder auch Seitengleitflug genannt. Dabei wird das sogenannte sonst unerwünschte Schieben herbeigerufen, das Flugzeug bewegt sich nicht mehr nur über die Längsachse sondern deutlich schräg. Der erzeugte Widerstand verringert die Horizontalgeschwindigkeit, während die Vertikalgeschwindigkeit also das Sinken deutlich schneller ist. Auch wenn es ein wenig ungewöhnlich klingt, ist die Fluglage sehr stabil, das Flugzeug ist unter der vollen Kontrolle des Piloten.

Die Technik empfiehlt sich besonders dann, wenn man einen kurzen Platz mit zu viel Höhe über Grund anfliegt oder eben wie in dem von uns geübten Fall ein Außenlandefeld gefunden hat, das allerdings im normalen Gleitflug nicht ohne weiteres zu erreichen wäre. Zur Außenlandeübung haben wir uns ein paar Felder ausgesucht und sie so angesteuert, dass man darauf hääte aufsetzen können. Jedoch hatten wir stets keinen Bodenkontakt sondern sind nach dem Abfangen durchgestartet um das Fahrwerk nicht unnötig zu belasten. Dass eine Außenladung manchmal von Nöten ist und wie soetwas ablaufen kann, weiß ich ja bereits. Nichtsdesto weniger ist jede Übung in diesem Beeich natürlich unendlich wertvoll. Außerhalb der Schulung darf man sie als Ultraleicht- oder Motorflieger nämlich nicht durchführen. Ein sehr kritisierbarer Umstand.

Nachdem wir zwei Außenlandeübungen auf freiem Feld durchführten, übten wir das selbe nochmal am Flugfeld beim Ringheiligtum Pömmelte. Der Slip ist eine Technik, die eine gewisse Bestimmtheit und Kontinuität fordert: Man darf die Ruder nicht locker lassen, muss auf diverse Einflüsse reagieren und jederzeit bei voller Konzentration sein, wie es bei den anderen Landetechniken auch üblich ist.

Anschließend demonstrierte mir mein Fluglehrer noch das Überziehverhalten der C42. Das bedeutet, wie sich das Flugzeug verhält, wenn man ohne Leistung die Nase nach oben nimmt und somit die Strömung an den Tragflächen so lang abnehmen lässt bis sie abreißt. Im Falle der C42 zeigt sich dies, indem sie die Nase wieder nach unten nimmt und sich die verlorene Fahrt wiederholt. Mit den Seitenrudern lässt sich dabei das Flugzeug die ganze Zeit in Kontrolle halten.

Die Abschlusslandung auf der Graßbahn in Magdeburg bei vorhandenem Seitenwind erwies sich als wenig problematisch: Die Grasbahn in Magdeburg  befindet sich auf einer sehr kleinen Anhöhe: Man muss sie nur anfliegen und die Höhe halten, automatisch setzt man auf…. ein Kinderspiel!

Die heute erlernten Techniken sind in jedem Fall eine interessante und wichtige Sache, wer weiß wie und wann man sie einmal im Ernstfall benötigen wird. In Anbetracht meiner fliegerischen Zukunft definitiv etwas, was ich immer wieder einsetzten können werde. Morgen geht es weiter, je nach Wind eventuell sogar schon allein.

Bis dahin einen guten Flug all jenen, die bereits Piloten sind!
Schmuel

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