Cross, alter!

Fortschritte sind manchmal mühselig zu erzielen. Sie brauchen viel Konzentration Geduld und vorallem Ruhe. Heute habe ich das Gefühl endlich den einen oder anderen Durchbruch zum Thema Crosswind erlangt zu haben.

Die Frage ist immer, wie man damit umgeht, dass der Wind von der Seite kommt, man aus der Bahn bringt, meine Anflüge scheinbar immer zu sabotieren versucht. Im Theorieunterricht haben wir oft thematisiert, wie man darauf reagiert. Wie man richtig vorhält und welche Handlungsmuster der Crosswind erfordert.

In der Praxis lies ich mich hingegen immer durch meine bereits erlernten Muster aus dem Konzept bringen. Ich ging bei jedem Anflug von praktischer Windstille aus und wurde immer wieder vom Wind aus der einen oder anderen Richtung überrascht. Deshalb waren meine Landungen dann am besten, wenn tatsächlich nur kaum Wind vorhanden war.

Heute habe ich bei voller Konzentration versucht, den Wind endlich auszuspielen, nicht wieder in alte und unangebrachte Handlungsmuster zu verfallen, sondern einfach zu schauen, was der Wind macht und welche Reaktionen darauf am besten anwendbar sind. Tatsächlich habe ich damit einen großen Erfolg verzeichnen können. Ich denke, es wird anderen Flugschülern wenig bringen, wenn ich versuchen würde ihnen meine Herangehensweise zu erläutern: Sicher sie gleicht vermutlich genau dem Muster wie man es aus dem Theorieunterricht kennt. Und doch habe ich ganz stark das Gefühl, dass jeder Schüler genau dieses Muster eben nicht aus den Büchern sondern nur in der Praxis für sich erschließen kann.

Meine Herangehensweise basierte zu förderst auf Ruhe und Konzentration. Schon bevor ich in  den Endanflug eindrehte, lies ich mir die aktuelle Windinformationen geben, merkte mir die Stärke und schaute auf den Windsack um die immer aktuelle Information der Windrichtung vor Augen zu haben. Der Blick zum Windsack wird mit zum wichtigsten Element meiner Landungen. Doch machte ich im Endanflug meine Steuerausschläge nicht vom Windsack abhängig sondern von der realen Abweichung meiner Flugbahn von der idealen gedachten Linie. Ich stieg tatsächlich mit dem selben Handlungsmuster ein wie bei Windstille. Doch überforderten mich die Abweichungen meiner Flugbahn nicht länger. Ich machte mir nämlich bewusst, dass ich bis zum Aufsetzen durchaus noch genug Zeit hatte, die entsprechenden Korrekturen vorzunehmen.

Genau so konnte ich dann auch einen Erfolg verzeichnen: Die Ruhe gab mir Sicherheit und Bestimmtheit. Ich wusste: Ich werde Landen. Jetzt ging es nur noch darum, wie gut die Landungn sein wird. Früher war meine Herangehensweise zu wissen, dass man im Notfall durchstarten könnte. Die bewusst in Anführungszeichen gesetzte “definitive” Entscheidung zu landen verlagerte die Möglichkeit des Durchstartens schlichtweg einen Schritt weiter nach hinten als letzte Notmöglichkeit. So soll es sein und so brachte es auch Erfolg.

Ein gutes Gefühl zu wissen, dass man eine gewisse Hürde überschritten hat. Immer mehr Sicherheit macht sich dadurch im Fliegen erkennbar. Dem Alleinflug steht immer weniger im Wege. Vielleicht, ja vielleicht nächste Woche schon wird es soweit sein.

Bis dahin einen guten Flug all jenen, die bereits Piloten sind!
Schmuel

Eine Antwort auf „Cross, alter!“

  1. Jetzt versuche ich es noch einmal mit einem echten Kommentar. Kann ja nicht so schlimm sein:
    Also es sind wieder mal sehr schöne Einträge von dir. Es ist immer wieder schön, etwas neues von dir zu lesen, Vor allem, wenn du dir so sicher bist, dass du Fortschritte machst.

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