Der kleine Fleck auf der Frontscheibe

der könnte auch ein Flugzeug in wenigen kilometern entfernung sein. Das sollte man dann jedoch schnell erkennen, bis das Flugzeug wirklich zum Fleck auf der Frontscheibe wird – allerdings dann zu einem großen.

Diese Lektion rettet Leben. Und so geht es weiter einher mit der Thematik »Menschliches Leistungsvermögen« welches wir heute zunächst abgeschlossen haben. Zuletzt haben wir also die Reaktionszeiten und den Blutkreislauf des Menschen behandelt. Druck auf den Ohren beim Fliegen – das ist ein weit bekanntes Problem. Blöd wäre es, wenn man einen solchen Druck aufgrund einer entzündlichen Erkältung nicht abbauen könnte. In einem solchen Fall jedenfalls sollte man sich nicht ins Flugzeug schmeißen, sondern lieber erst einmal Körper und Geist kurieren lassen.
Wichtig im Bereich der Ultraleichtfliegerei ist die ungeschriebene Regel, dass man niemals fliegt aus dem Gefühl heraus “fliegen zu müssen” wenn man an einem Tag nicht fliegen kann, dann gilt es, das auch dabei zu belassen und nicht zu versuchen so etwas zu erzwingen und dadurch sogar mögliche Personenschäden zu provozieren. Die Verantwortung dafür, ob geflogen wird oder nicht, trägt allein der Pilot – dieser Verantwortung muss man sich durchaus bewusst sein.
Beim Fliegen wird der Körper im besonderen Maße beansprucht. Darüber hinaus bedarf es jederzeit der vollen Konzentration, sollten Probleme aufkommen oder gar man selbst als Pilot an Konzentrationsschwierigkeiten leiden, dann kann man nicht einfach – wie beim Autofahren – rechts ranfahren aussteigen eine Pause machen, oder einen Techniker rufen.
Wenn man nun also in vollem Bewusstsein seiner Verantwortung und nach umfassenden Flugvorbereitungen fliegen geht, dann muss man immer darauf gefasst sein, äußere Einflüsse wahrzunehmen. Ein Fleck auf der Frontscheibe, der beim Losfliegen noch nicht da war muss beobachtet werden. Wenn er sich nähert, weil es beispielsweise ein entgegenfliegendes Segelflugzeug ist, muss sofort gehandelt werden. Doch allein der Kopf braucht insgesamt etwas mehr als eine Sekunde um die gesamte Situation zu realisieren. Während dieser Zeit nähern sich beide Flugzeuge weiterhin, es muss anschließend sofort gehandelt werden.
Hier verknüpft sich – wie so oft schon – das physische mit dem psychischen: Man darf niemals die Fassung verlieren. Man muss voll bei der Sache sein. Morgen steige ich, wenn das Wetter es zulässt, wieder ins Flugzeug und werde sicherlich einiges von dem neu gelerntem bezüglich des menschlichen Leistungsvermögens bewusst wahrnehmen.
Bis dahin einen guten Flug all jenen, die bereits Piloten sind!
Schmuel

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