Geographie habe ich zur zehnten Klasse abgewählt.
Nicht zuletzt weil es mir nicht besonders lag, über Plattentektonik zu lesen und zu lernen. Es war mir irgendwie zu wenig Arbeit mit der Karte – und wenn man doch mal im Fach Geographie eine Karte in die Hand gedrückt bekam, dann um dort 70 (vermutlich mehr) topographische Elemente auswendig zu lernen und dann in einem Test wiederzugeben.
Im Rahmen der Flugschule wird mein einstiges Interesse an Kartenkunde neu geweckt, im zweiten Kapitel der Flugausbildung – “Navigation” – lernt man, sich anhand der ICAO Karte (Maßstab 1:500.000) zu orientieren und einen Kurs für die Flugroute zu ermitteln. Mir macht das tatsächlich Spaß: an der Karte den Kurs ermitteln, den Wind mit einberechnen, den Ortsmissfaktor (also die lokale Abweichung von Magnet-Nord und Karten-Nord) einbeziehen, die Eigengeschwindigkeit mit der Bodengeschwindigkeit vergleichen, sich wegpunkte setzen, auch längere Strecken berechnen, einen Rundflug planen. All das kann ich mit den Kenntnissen der heutigen Stunde nun endlich umsetzen. Flugstunden im Rahmen der Ausbildung habe ich zwar noch immer keine sammeln können – aber gelernt habe ich trotzdem eine Menge.
Ich will nicht unterschlagen, dass es mir im Rahmen des Unterrichts durchaus schwer fiel, die Menge an gelerntem Umzusetzen, die Flut überkam mich in einem solchen Umfang, dass ich Probleme hatte, meine Gedanken zu ordnen und mich der Kraft des kleinen Einmaleinses zu bedienen.
Heute Abend aber, wieder Zuhause habe ich den gesamten Unterricht nochmals nachgearbeitet, die Verfahrenstaktik verinnerlicht und alles relevante für mich zusammengestellt um selbst Flugkurse ermitteln zu können. In diesem Sinne freue ich mich schon auf all das was in den kommenden Unterrichtsstunden folgen mag.
Bis dahin einen guten Flug all jenen, die bereits Piloten sind!