Abwinde

Bisher machte sich die Windkomponente besonders beim Landen in Form von Crosswind bemerkbar. Ganz anders zeichnete es sich heute ab, als sich nach dem Start Abwinde bemerkbar machen.

Wie so oft in den letzten Stunden sollte auch die heutige Unterrichtseinheit in Form von Platzrunden absolviert werden. Allein schon daran, wie intensiv diese Prozedur absolviert wird, lässt sich erkennen, wie wichtig es ist eine Routine dafür zu entwickeln. Kein Anflug gleicht einem anderen, jede Situation erfordert ein neues Feingefühl und doch müssen die markanten Herangehensweisen des Landes erprobt sein und fest sitzen.

Der Wind der Bahn heute stellte keine größere Herausforderung dar. Viel interessanter war, dass wir heute nach dem Start einen recht starken Abwind zu spüren bekamen, welcher einen deutlichen Einfluss auf das Steigverhalten des Flugzeuges hatte. Aber auch Abwinde sind kein unlösbares Problem. Es ist mehr eine Frage der Geduld. Man steigt wesentlich langsamer als gewohnt, darf aber die Geduld nicht verlieren und auf keinen Fall die Maschine überziehen. Das kann passieren, wenn man die Nase des Flugzeuges zu Hoch hält und der Flieger somit an fahrt verliert. Wirkliche Gefahr besteht dann, wenn dazu (kräftige) Ausschläge am Höhenruder erfolgen. Damit kann man das Flugzeug ins Trudeln bringen, eine bekanntermaßen unangenehme Fluglage für die Insassen.

Mit der Richtigen Portion Geduld jedoch konnte ich spätestens im Gegenanflug die Höhe von 1.000ft erreichen und den Rest der Platzrunde wie bekannt fortführen. Eine interessante Erfahrung war es dennoch, zu erleben, dass auch der Start mitunter seine Tücken haben kann.

Also ist sowohl beim Landen als auch beim Starten die Geduld das oberste Gebot. Bei den Landungen fühle ich mich inzwischen auch immer sicherer. Korrekturen meines Fluglehrers nehme ich dennoch gern an. Meine Erfolgskurve scheint sich gerade in Richtung eines Sattelpunktes zu bewegen (Ein Gruß geht raus an meinen Mathelehrer) und doch ist meine Motivation ungehemmt: Dass es bei den Platzrunden so weit kommen würde, dass meine Erfolgserlebnisse in eine gewisse Übungsmonotonie umschlagen werden, wurde mir bereits zu Beginn meiner Ausbildung häufig erklärt. Nun scheint es sich in diese Richtung zu bewegen. Immerhin: Spaß macht das Fliegen trotzdem! Auch wenn meine Fortschritte klein sind und der Prozess langsam scheint, ich nehme ihn wahr! Ich bin guter Dinge, dass ich bald schon mit immer größeren Freiräumen umgehen können werde!

Bis dahin einen guten Flug all jenen, die bereits Piloten sind!
Schmuel

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